Für den Klimaschutz müssen wir kreativ und flexibel sein

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Foto: Florian Büttner

Nach dem milden Winter wird die Vorfreude auf einen warmen Frühling durch die Diskussion über den Klimawandel getrübt. Sind die angenehmen Temperaturen bereits konkrete Vorzeichen für die drohende Katastrophe? Nicht jede Wetterschwankung sollte uns in Panik versetzen. Andererseits dürfen wir die Gefahren durch die Klimaerwärmung nicht unterschätzen. Wir müssen etwas tun und noch haben wir die Chance dazu. Mich beeindruckt der weltweite Protest von Kindern und Schülern gegen die Klimaerwärmung und gegen die immer noch viel zu große Verschmutzung unserer Atmosphäre. Das heute 16-jährige Mädchen Greta Thunberg aus Schweden hat einen internationalen Protest der nächsten Generation ausgelöst. Ihr mutiger Beitrag auf der Klimakonferenz in Katowice hat mir sehr imponiert.

Die Sorge vor den Folgen des Klimawandels ist bei den Menschen weltweit größer als die Angst vor Atomkrieg oder Terror. 67 Prozent haben in einer internationalen repräsentativen Umfrage des Washingtoner Pew Research Centers den Klimawandel als größte Bedrohung genannt. Politik und Wirtschaft werden sich früher oder später viel stärker darauf einstellen müssen. Und für uns in der Energiewirtschaft heißt das, noch mehr Kreativität zu entwickeln. Wir müssen den Mut für neue Produkte und Wege haben, von denen wir heute noch nicht wissen, ob sie vielleicht nur eine Übergangslösung sind. Wer kann heute mit Sicherheit sagen, ob etwa die Elektromobilität tatsächlich die Antriebsform der nächsten Generationen sein wird? Für Professor Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen fährt das Auto der Zukunft mit Brennstoffzellen, in die wir Wasserstoff tanken. Allerdings dauert es noch 20 Jahre bis genug Strom aus regenerativen Quellen für die Wasserstoffgewinnung produziert wird und die notwendige Infrastruktur steht. Die Reichweiten würden dann bei 700 Kilometern und mehr liegen. Schöne Aussichten, falls das tatsächlich so eintrifft. Bis dahin aber brauchen wir kreative Zwischenlösungen und die Bereitschaft für Veränderungen.