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„Die wollen Revanche.“

Trotz CHL-Pech: Der Saisonauftakt der Eisbären wird ein „richtig heißes Spiel“

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© Irina Thiessen
Die Mercedes-Benz Arena „brennt wieder. Die Eisbären Berlin starten in die neue Eishockey-Saison und haben einiges im Gepäck. Trainerwechsel, CHL-Teilnahme, Veränderungen im Team und die klare Marschrichtung Titelgewinn. Mit aller Macht zur Acht – dieses Mal soll es klappen. Mit GASAG-Studentin und Eisbären-Kennerin Monique fachsimpeln wir beim Training unserer Lieblings-Eishockeymannschaft ein bisschen über Erwartungen und Nachwuchsarbeit – vorsichtige Prognose für das erste Heimspiel inklusive.

Monique, du bist Eishockeykennerin, konntest sogar schon einmal die Silberhelden der Eisbären aus den vergangenen Winterspielen interviewen. Erzähl doch mal – was ist so toll am Eishockey?

Mein Vater war professioneller Eishockeyspieler. Leider musste er wegen einer Verletzung seine Karriere aufgeben. Eigentlich wollte er nicht, dass ich so sehr mit dem Sport aufwachse – aber wir wohnen in der Nähe der Eisbären-Spielstätte. Die enge Bindung an den Verein, das Interesse am Sport, das blieb bei meinem Vater trotz Karriereende natürlich bestehen.

Unter solchen Voraussetzungen erlebt man als Kind eine Sportart ja noch einmal ganz anders. Eishockey ist für mich ein sehr emotionaler Sport, echt schnell und sehr körperlich. Es macht einfach immer Spaß zuzugucken! Was mich gerade an den Eisbären fasziniert, ist die Verbundenheit zwischen Sport und Stadt, die hier in Berlin in meinen Augen einzigartig ist. Außerdem sind die Eisbären extrem erfolgreich.

Stimmt schon: Ich hätte sehr gern selbst gespielt. Mache ich aber nicht. Vielleicht, weil es manchmal tatsächlich zu gefährlich ist. (lacht) 

Sagt das dein Vater oder findest du das?

Teils, teils. Er ist aus seiner aktiven Spielerzeit ja nicht unversehrt herausgekommen. Ich habe mich deshalb lieber für Leichtathletik entschieden. Aber im Winter gehen wir immer aufs Eis – da spielen dann alle gegen Papa Eishockey. Und witzigerweise ist mein Vater auch sehr darauf bedacht, dass ich die richtige Technik lerne.

Du beherrschst also ein paar richtige Eishockey-Spieler-Tricks.

So ein paar kleine Sachen, klar! (lacht)

Den DEL-Start vor den Augen, die letzte Saison, Olympia und die ersten Spiele aus der Champions Hockey League noch im Hinterkopf: Wie geht es dir gerade?

Insgesamt ist das Abschneiden der Eisbären bei der CHL total schade. Gerade, weil die Vorbereitung so gut lief: alle Testspiele gewonnen, den Dynamocup geholt. Aber ganz offenkundig ist die Mannschaft wohl doch noch zu uneingespielt.

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© Ira Thiessen

Gutes Stichwort: Sprechen wir über Veränderungen im Team. Uwe Krupp ist nicht mehr Trainer. Was glaubst du, wird sich grundsätzlich etwas im Zusammenspiel der Mannschaft ändern?

Ich denke nicht. Mit Clément Jodoin ist nun der ehemalige Assistenztrainer am Zuge. Und sicherlich wird er versuchen, seine Ansichten von Spielzügen stärker durchzusetzen. An sich ist der Stab aber gleichgeblieben – Torwarttrainer, Assistenztrainer, alle sind noch da.

Ich bin gespannt und hoffe natürlich, dass es keinen frühen Schreck gibt und es womöglich doch nicht so gut läuft. Aber da Jodoin die Mannschaft schon aus seinen Assistenzzeiten gut kennt, ist der Übergang verhältnismäßig nahtlos. Ich frage mich nur, ob das eine Interimslösung ist oder ob er längerfristig Trainer bleibt.

Neben einem neuen alten Trainer, welche Veränderungen im Kader gibt es sonst noch, die du mit Spannung erwartest?

Ich bin echt gespannt, wie es in der Liga laufen wird und welche jungen, Eisbären-eigenen Talente in der Mannschaft nachrücken: Das wird sehr spannend.

Gravierend ist zum Einen der Weggang von Petri Vehanen. Immerhin hat er mit seiner Hammer-Fangquote dafür gesorgt, dass die Eisbären in der letzten Saison so weit gekommen sind. Da lastet jetzt natürlich ein ganz schöner Druck auf Franzreb, dem Neuen. Aber beim CHL-Spiel gegen Brno hat er ganz gut gehalten. Ich hoffe sehr, dass er eine vergleichbare Leistung abrufen kann.

Zum Anderen müssen wir in dieser Saison leider ohne Nick Peterson spielen. Er ist ja nach Österreich gegangen. Ich bedaure das, denn Peterson hat gute Tore für die Mannschaft gemacht. Insgesamt gab es aber nur drei Abgänge. Das ist wenig.

 
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© Ira Thiessen

Franzreb wurde seit 2016 gezielt in seine jetzige Rolle entwickelt. Immer wieder schaffen es junge Talente, auch eigene der Eisbären Juniors in die A-Mannschaft. Aktuell sind das Spieler in deinem Alter. Ist das in deinen Augen typisch für die Eisbären?

Irgendwie schon. Ich finde es richtig toll, dass die Eisbären Spieler aus den eigenen Reihen aufbauen und darauf achten, dass sie dann bei den Profis spielen und bei den Playoffs im Kader stehen. Das spricht doch total für die Nachwuchsarbeit. Man versucht, denen eine echte Chance zu geben.

Der aktuelle U20-Jahrgang ist extrem stark. Viele spielen bei der Junioren-Nationalmannschaft und in der A-Mannschaft der Eisbären. Und die Jungs machen sich richtig gut! 

Das erste Spiel der Saison steht an. Und es geht gleich gegen den letzten Gegner der Playoffs und späteren Meister ...

… ja, München. Das wird etwas ganz Besonderes! Es ist 25 Jahre DEL – und wir begrüßen den Meister aus München in der Arena. Finalspiel nochmal. Das wird ein sehr heißes Spiel. 

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© Ira Thiessen

Und, was glaubst du?

Im letzten Jahr hatten wir im ersten Spiel die Nürnberg Ice Tigers zu Gast und etwas enttäuschend zuhause mit 2:4 verloren. Dieses Mal wollen die Eisbären natürlich erfolgreich in die DEL-Saison starten. Trotzdem wird es, denke ich, nicht so eindeutig. Die Eisbären sind nach den Playoffs gegen München selbstverständlich auf Revanche aus. Umso mehr, da es in der CHL nicht nach Plan lief. Aber na klar, wahrscheinlich werden sie es ein bisschen vorsichtiger angehen.

Die Münchner hingegen wollen zeigen, dass sie zu Recht Meister sind, und gleich drei wichtige Punkte auswärts holen. Es wird ein Abtasten werden.